Je älter man wird umso schwerer fallen einem viele Dinge des täglichen Lebens. Ich habe es bei meiner Uroma, meinem Opa, meiner Oma und meinem Vater gesehen. Und ich sehe es auch heute mit gerade mal 35 Jahren an mir selbst.
Nein, ich bin noch keine alte Frau, aber ich bin auch kein junges Küken mehr. Dies merke ich nicht nur im Denken, sondern auch mein Körper zeigt mir dies. Durch meine Schmerzerkrankung war ich schon seit meinem 13. Lebensjahr darauf getrimmt auf meinen Körper zu hören. Ich merke, wenn mir etwas schwer fällt oder unangenehme Folgen nach sich zieht. Und dadurch bin ich auch für die Veränderungen, die das Alter so mit sich bringt, sensibilisiert.
Wenn ich Staubsauge laufe ich immer sofort in Gefahr einen Hexenschuss zu bekommen. Die gebückte Haltung dabei ist für mich tödlich. Nur mit vielen Pausen umgehe ich dieses Übel.
Aber wenn es mich dann doch erwischt hat, wie nach dem Brei einkochen für die Babys, dann bin ich auf viele Alltagshilfen angewiesen. Glücklicherweise hat meine Oma viele dieser Dinge besessen, von denen ich heute profitiere, denn Alltagshilfen erleichtern das Leben.
Meine Alltagshilfen
Sobald ein Hexenschuss da ist, ist der Indoor-Rollator mein bester Freund. Nur durch ihn kann ich mich durch die Wohnung schleppen. Aufrichten ist dann nämlich unmöglich und ich krieche, mich auf das Ding gestützt, von A nach B.
Das zweitwichtigste in meinem Leben sind extrem dicke Gummihandschuhe. Da ich superschnell unter Wassereinlagerungen in den Beinen leide, muss ich Kompressionsstrümpfe tragen. Um diese anzuziehen habe ich diese Handschuhe, denn mit diesen geht es leichter. Von meiner Oma übernahm ich ein Metallgestell mit dem man angeblich unkompliziert die Dinger anziehen kann. Aber ich rall nicht, wie es funktioniert. Ich befürchte langsam, dass ich zu doof dafür bin….
Was ich mir wirklich mal kaufen müsste, wäre eine XXL Serviette zum Umhängen. Eigentlich für Senioren gedacht, wäre sie für mich perfekt…. ich habe ein unerträglich zuverlässiges Talent mich beim Essen zu bekleckern. Mein bester Freund zieht mich damit immer schon auf. Sobald was auf meinem Shirt landet, verdrehen alle am Tisch die Augen und sagen: “Na, war klar.”
Und ich hatte so einen Beinhocker. Ich dachte mir, dass es schön wäre auf dem Sofa mal die Beine anständig hochzulegen. Gerade wegen den Wassereinlagerungen ist das wichtig die Beine auch mal hochzulegen. Tja, schöner Gedanke, doch das Ding war so instabil, dass es zusammenklappte als Shira versuchte drauf zu hüppen. Zu gefährlich für Hunde, zu unbequem für mich und daher ist es dann in einer Ecke verstaubt bis es in den Müll flog.
Worüber ich jedoch schmunzel ist eine Alltagshilfe, die meiner Oma und meinem Opa in ihrer Ehe half. Es handelt sich dabei um einen schnurlosen TV-Kopfhörer. Meine Großeltern saßen abends auf dem Sofa. Mein Opa schaute auf dem großen Fernseher seine Sendung, die er gucken wollte. Eine Dokumentation oder irgendwas, was ihn interessierte. Und meine Oma schaute auf einem kleinen Fernseher 3 Meter weiter ihren Abendkrimi. Sie hatte die Kopfhörer in den Ohren und lauschte ihrem Minifernseher. Vermutlich rettete diese Alltagshilfe die Ehe, denn man brauchte sich nie übers TV Programm streiten. 😉
Welches sind Eure Alltagshilfen? Braucht Ihr schon welche?
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