Wer in Nordamerika auf Bergwiesen wandert trifft auf kurz oder lang auf die gelborange blühende Arnika Pflanze. Der Ein oder Andere kennt sie vermutlich unter dem Namen Wohlverleih, was soviel wie „Wohl vor dem Leid“ bedeutet. Es geht das Gerücht, dass Goethe mit Arnika-Tee seine Herzkrämpfe gelindert haben soll. Und Sebastian Kneipp befand Arnika zum besten Heilmittel in der Wundversorgung. Es lohnt sich also mal einen genaueren Blick auf diese Pflanze zu werfen.
Die Pflanze
Sie gehört zu den Korbblütlern und kann bis zu 60 cm hoch werden. Sie ist flaumig behaar und duftet aromatisch-würzig. Ihr Geschmack wird als leicht bitter bezeichnet. Die Arnica montana wächst auf Bergwiesen in Nordamerika, auf Torfmooren oder Magerrasen. In Deutschland steht sie sogar unter Naturschutz und darf nicht gesammelt werden.
Die Arnika Pflanze enthält ein ätherisches Öl, welches eine antiseptische und wundheilungsfördernde Wirkung hat. Cumarine, Favonoide, stark hautreizendes Arnicin, Gerbstoffe und Wachs sind die Bestandteile der Pflanze. Auch blutdrucksenkendes Cholin findet sich in ihr.

Die Heilkräfte der Arnika Pflanze
Sie kann innerlich und äußerlich angewendet werden Äußerlich wirkt sie bei Verstauchungen, Prellungen, Quetschungen, Zerrungen, Blutergüssen, Muskelschmerzen, bei Gicht und rheumatischen Beschwerden, offenen Wunden, Furunkeln und Insektenstichen.
Die öligen Auszüge der Pflanze haben sich als Salbe bei Venenschmerzen bewährt. Arnikatinktur wird gern zur Pflege der Kopfhaut und der Haare angewendet.
Innerlich wirkende Präparate mit Arnika sollten nur von Ärzten angeordnet werden. Es gibt sie für Kreislaufstörungen, Heiserkeit und Mandelentzündungen. Auch wirkt Arnika harn- und schweißtreibend. Bei Herzbeschwerden wird es oft in einer Mischung mit anderen herzwirksamen Pflanzen – wie Weißdorn oder Ginster – angeboten. Nehmt bitte nicht selbst zubereitete Dinge aus Arnika zu Euch, denn es kann zu schweren Vergiftungserscheinungen kommen! Auch äußerlich ist Vorsicht geboten, da es allergische Hautreizungen geben kann!
Anwendungsarten
Aufguss
25 g Blüten in 1 Liter kochendem Wasser ungefähr 8 Minuten ziehen lassen.
Tinktur
100 g Arnikablüten werden mit 500 ml 70% Alkohol übergossen. Das Gefäß muss nun fest verschlossen werden und darf zwei Wochen ziehen. Danach muss man es nur noch abfiltern. Es darf allerdings nur verdünnt angewendet werden.
Essenz
2 El der Tinktur mit 500 ml lauwarmen Wasser und 125 ml 70% Alkohol mischen.
Salben, Gele und Muskelöl
Fertigpräparate können in der Apotheke erworben werden.
Haaröl
Für ein gutes Haaröl musst Du nur Arnikablüten mit Olivenöl mischen und 10 Tage an einen warmen Ort ziehen lassen. Abseien und fertig ist das Pflegeprodukt.
Umschläge
Es werden 1 EL Tinktur mit 250 ml lauwarmen Wasser gemischt. Mit einem Leinentuch getränkt kann nun die betroffene Stelle gewickelt werden oder das Tuch aufgelegt werden. Nach 30 Minuten sollte der Umschlag abgenommen werden.
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